Aug
07
2013
Splatter Teaser

Splatter: Top-Down-Shooter mit Magnesium-Fackeln im Test

Mit Splatter – Just Harder Times hat das deutsche Indie-Studio Dreamworlds Development einen klassischen Top-Down-Shooter veröffentlicht. Ganz im Stil der Zeit sind die Gegner zombiefizierte Horden, aber auch mit eigentümlich mutierten Insekten müssen sich Spieler herumschlagen. Doch bietet der isometrische Shooter mehr als 0815-Zombie-Gemetzel? Und macht er überhaupt Spaß? Wir haben das Spiel für euch getestet.

Von jetzt auf gleich im Mutanten-Zombie-Land

Angenommen man ist eines Abends zu Hause und plötzlich hört man Lärm, auf der Straße vor der Haustür. Die Nachbarn gestikulieren wild, sind offensichtlich aufgeregt und am Ende der Straße hat jemand aus Möbelstücken so etwas wie eine provisorische Straßensperre aufgebaut. Zunächst ist der Grund für den Aufruhr unklar, doch dann erscheinen Wesen auf der Straße. Groteske Monster mit riesigen Gliedmaßen und mörderischem Blick, in ihren von Aggression verzerrten Gesichtern.

So beginnt die Geschichte von Splatter – Just Harder Times. Aus heiterem Himmel bricht die Apokalypse los und der Spieler steckt mittendrin. Ähnliche Settings hat es schon viele gegeben und auch Top-Down-Shooter allgemein sind kein Genre in dem es nicht bereits diverse Titel mit Mutanten und Zombies gegeben hätte. Doch Splatter hat interessante Ideen, die diesen Shooter vom Spiele-Einerlei abheben, ohne dabei die Stärken des Genres zu vernachlässigen.

Magnesium-Fackeln gegen die Monster-Horden

Es mag zunächst merkwürdig klingen, aber der wichtigste Punkt sind in dem Zusammenhang tatsächlich Licht-Quellen. Der Großteil der Gegner in Splatter scheut nämlich das Licht und lässt sich dadurch ein Stück weit einschätzen und kontrollieren. Als wichtigste Waffe hat der Spieler zu diesem Zweck Magnesium-Fackeln, die auf den Boden geworfen werden können.

Splatter Screenshot

Magnesium-Fackel in Splatter

Dort verbreiten sie für einen gewissen Zeitraum gleißend helles Licht und überraschen die Zombie-Brut so stark, dass diese zunächst instinktiv die Flucht ergreift. Direkt auf einen Gegner geworfen, setzen diese Fackeln Feinde sogar in Brand. Sie sind also sowohl offensiv als auch defensiv einsetzbar. Allerdings funktionieren sie als Abschreckung längst nicht bei allen Gegnern im Spiel, sodass Spieler sich ständig neu orientieren und die Lage einschätzen müssen.

Vielfältige Spielwelten

Ein weiterer Grund dafür sind die verschiedenen Areale in denen Spieler unterwegs sind. Von großen, weiten Flächen, bis hin zu eher klaustrophobisch engen Tunneln, hat Splatter verschiedene Settings auf die sich Spieler einstellen müssen. Denn ganz im Sinne des Genres geht es auch in Splatter – Just Harder Times darum, sich möglichst effektiv zu bewegen und den Monster-Massen weiträumig auszuweichen. Bereits wenige Treffer können grundsätzlich zum virtuellen Tod führen.

Splatter Screenshot

Tunnel

Hierbei kommt eine weitere Besonderheit zum Tragen: In Splatter lässt sich die Umgebung teilweise zerstören und mitunter zum eigenen Vorteil einsetzen. So müssen mitunter Türen zunächst kaputt geschossen werden, um Fluchtwege zu schaffen. Außerdem gibt es explosive Fässer oder auch Autos, die man zur Explosion bringen und so zum eigenen Vorteil einsetzen kann.

Das Waffen-Arsenal von Splatter

Zur Zerstörung bietet der Shooter ein Arsenal aus sieben unterschiedlichen Waffen. Wichtigstes Tötungswerkzeug ist dabei die Pistole, die über unendlich viel Munition verfügt. Alle anderen Waffen benötigen Patronen, Granaten, Raketen oder andere Arten von Ladungen, die zunächst gefunden werden wollen. Finden können Spieler darüber hinaus auch harte Spielwährung in Form von Dollar.

Splatter Screenshot

Die Umgebung ist zerstörbar

Mit diesem Geld lassen sich wiederum die Waffen auf Werkbänken modifizieren und schlagkräftiger machen. So erhält die Pistole beispielsweise eine höhere Feuerrate und mit Magnesium versetzt Munition, die Gegner in Flammen setzt und zusätzlich abschreckt. Natürlich lässt sich grundsätzlich die Frage stellen, wie der Held des Spiels auf einer Werkbank die gesammelten Münzen in Waffen-Erweiterungen umsetzt. So etwas wie temporäre Power-Ups, die den Spieler kurzfristig extrem verbessern bietet Splatter darüber hinaus nicht. Und eine gewisse Freiheit in der Waffen-Individualisierung wäre ebenfalls schön gewesen.

Splatter Screenshot

Waffen-Upgrade

So können Spieler lediglich entscheiden welche Waffe sie mit ihrem gefundenen Geld verbessern wollen und nicht, welcher Bereich das Upgrade erhält. Insgesamt bietet das System aber doch eine gewisse Freiheit und die Verbesserungen machen sich im Spielgeschehen tatsächlich bemerkbar. Man merkt tatsächlich, dass man nach dem Update einen besseren Schießprügel in den Händen hält.

Freiheit in der Apokalypse

Freiheit ist auch ein gutes Stichwort, denn Splatter bietet dem Spieler tatsächlich spielerische Wahlmöglichkeiten. So gibt es optionale Aufgaben, die nicht zwingend gemacht werden müssen. Hinzu kommt, dass Spieler in einigen Gebieten vom Pfad abweichen und ein wenig die Gegend erkunden können. Außerdem wird das Shooter-Setting immer wieder von kleinen Besonderheiten unterbrochen.

Splatter Screenshot

Explosion

So gibt es beispielsweise eine kurze Situation auf dem Spieler ein Geschütz auf einem Jeep bedienen, der ansonsten vollständig eigenständig durch die Straßen eines Vororts fährt. Diese Spielereien abseits vom Shooter-Geschehen sind darüber hinaus aber immer erfreulich kurz und vorbei, ehe sie zu einer nervigen Angelegenheit werden könnten.

Kurz und knackig

Vergleichsweise kurz ist allerdings auch das gesamte Spielgeschehen innerhalb der Kampagne. Nach wenigen Stunden ist der letzte Zombie erschossen und die Credits laufen über den Bildschirm. Man muss den Entwicklern allerdings zugestehen, dass sie in dieser Zeit viel Abwechslung liefern und das gesamte Spiel nicht durch irgendwelche Füll-Elemente künstlich in die Länge ziehen.

Splatter Screenshot

Nahtod-Erfahrung in Splatter

Hinzu kommen verschiedene Arcade-Elemente. So können sich Spieler im Anschluss in Arenen versuchen, in die so lange Wellen von Gegnern einlaufen, bis diese den Spieler überrennen. Die Arenen können dabei mit bis zu vier Spielern auf einem Bildschirm gespielt werden. Auch einen lokalen Death-Match-Modus haben die Entwickler dem Spiel beigelegt.

Splatter Screenshot

Boss-Monster

Die Geschichte in Splatter ist, im Rahmen des Zombie-Apokalypse-Settings, in gewisser Weise realistisch und nachvollziehbar. Der Hauptcharakter wird als düsterer Einzelgänger beschrieben und zwischen den Levels in Form kleiner Comic-Zeichnungen vorgestellt. Diese erinnern ein wenig an die Film-Noir-Comic-Schnipsel, mit denen auch die Geschichte vom ersten Max-Payne-Titel in Szene gesetzt wurde.

Fazit zu Splatter – Just Harder Times

Insgesamt gefällt der isometrische Shooter durch interessante Ideen und eine Kampagne ohne Füll-Elemente, die das Spiel künstlich erweitern. Im Umkehrschluss ist dadurch allerdings das Hauptspiel relativ schnell durchgespielt. Splatter hat einen realistischen Grundton, auch wenn die Zombie-Apokalypse natürlich pure Fiktion ist. Allerdings verzichten die Entwickler auf kurzfristige Power-Ups die abgedrehte Szenen mit einem kurzzeitig übermächtigen Spielcharakter ermöglicht hätten. Trotzdem ist Splatter ein sehr guter Top-Down-Shooter und insgesamt besser als beispielsweise Primal Fears. Letzteres kann man allerdings seit Release bei Steam kaufen …

Weitere Informationen zum Shooter

Die offizielle Webseite findet Ihr hier. Die Übersicht auf Desura findet Ihr hier. Die Übersicht, zu Splatter im Steam Greenlight-Programm, findet Ihr hier.

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