Jan
13
2013
primal_fears_test

Primal Fears (PC) im Test

Top-Down-Shooter mit Upgrades und Mutanten

Primal Fears ist ein apokalyptischer Shooter mit isometrischer Perspektive. Entwickelt und veröffentlicht wurde das Spiel vom deutschen Studio DNS Development. Wir haben den Top-Down-Shooter im Singleplayer und auch im Koop-Multiplayer darauf getestet, ob er Spaß macht. Weitere Informationen und das Gameplay-Video findet Ihr hier.

Technik, Grafik und Sound

Technisch macht Primal Fears zunächst viel her. Die Taschenlampe, an der jeweiligen Waffe befestigt, ist ein ungeheurer Atmosphärischer Pluspunkt. Es werden realistische Schatten geworfen und dunkle Bereiche durch den Lichtspender teilweise erst richtig einsehbar. Außerdem ist die Grafik von Primal Fears stimmig und überzeugend. Die Welt sieht aus wie ein apokalyptisches Schlachthaus. Überall stehen brennende Auto-Wracks herum. Überall findet man tote Körper. Allgemein herrscht ein ziemliches Chaos. Und die mutierten Monster von Primal Fears sind die Spitze des Eisbergs.

Auch Sound-technisch weiß der Shooter zu überzeugen. Ständig hört man irgendwelche Mutanten grunzen, stöhnen oder pfeifen. Die Hintergrundmusik ist atmosphärisch düster und dreht mitunter auf, um besonders hektische und Action-reiche Situationen zu untermalen. Leider gibt es mit dieser schnellen Musik ein kleines Problem: Sie ist Ortsgebunden. Wenn man sich in einen anderen Abschnitt zurückzieht, um den Mutanten möglichst effektiv auszuweichen, schaltet die schnelle Musik wieder in die dumpf-bedrohliche Standard-Hintergrundmusik zurück. Das ist schade.

Kampf und Rätsel

Bei Primal Fears handelt es sich um einen klassischen Top-Down-Shooter mit einer isometrischen Ansicht. Dementsprechend ist auch das Kampf-System. Alles in allem funktioniert das auch sehr gut, von kleineren Problemen abgesehen. So kann es vorkommen, dass Gegner über Hindernisse hinweg-krabbeln und während dieser Zeit nicht richtig getroffen werden können. Außerdem sind nicht alle Waffen perfekt ausbalanciert.

Splatter in Primal Fears

Splatter in Primal Fears

Primal Fears bietet unterschiedliche Gegner, die jedoch in den meisten Fällen etwas unspektakulär sind. In den meisten Fällen – von einigen, wenigen spuckenden oder springenden Gegnern abgesehen – können die Mutanten euch nur im Nahkampf angreifen. Das wiederum führt dazu, dass Ihr als Spieler meistens rückwärts davonlauft und eine Horde an Monstern hinter euch herzieht. Hier kommt das besondere Bewegungssystem von Primal Fears zum Einsatz, das Ihr hier im Ersteindrucks-Video gezeigt bekommt. In Verbindung mit der teilweise notorischen Munitions-Knappheit, kommen so spannende Gefechte zu Stande.

Geldautomat mit Blutlache

Geldautomat mit Blutlache

Die Rätsel in Primal Fears beziehen sich in den meisten Fällen darauf irgendwelche Schlüssel zu finden, um Türen zu öffnen. Die Levels sind darüber hinaus weitestgehend linear. Mitunter gibt es jedoch auch zusätzliche Wege. Diese führen aber immer in eine Sackgasse, wo es dann irgendwas zu finden gibt. Geld oder Medi-Packs. Hinzu kommen leichte Auflockerungen. So muss beispielsweise in einer Situation – recht früh im Spiel – ein Gabelstapler dazu genutzt werden, eine Kiste zur Seite zu schieben. Interessanterweise ließ sich die Kiste aber auch durch bloßes Gegenlaufen weg bewegen.

Besonderheiten: Waffen-Upgrades, Koop-Multiplayer, Checkpoint-Speichersystem und Langzeitmotivation in Primal Fears

Die Waffen lassen sich in diesem Top-Down-Shooter zum großen Teil anpassen und verbessern. Dadurch könnt Ihr beispielsweise für eine Waffe mehr Schaden, eine höhere Schussfrequenz oder auch mehr Munition freischalten. Insgesamt gibt es 16 unterschiedliche Waffen. Davon sind 8 Schuss-Waffen, wie das Sturmgewehr, eine mörderische Schrotflinte oder auch ein Raketenwerfer. Fünf Waffen sind mehr oder weniger Gadgets. Hier gibt es Granaten, einen explodierenden Spielzeug-Quadrocopter oder auch ein Automatik-Geschütz. Hinzu kommen drei Nahkampf-Waffen. Die sind aber zu vernachlässigen. Wer in Primal Fears in den Nahkampf geht, macht einen grundsätzlichen Fehler. Denn das verhindern von Schaden ist das Grundprinzip des Erfolgs in diesem Top-Down-Shooter. Leider sind die Aufwertungen etwas uninspiriert. Es lassen sich Statuswerte erhöhen, aber beispielsweise keine alternativen Schuss-Modi verbauen oder andere Arten von Munition erwerben.

Im Koop – für bis zu vier Spieler – bietet Primal Fears keine Besonderheiten für direktes Teamwork. Die einzige Möglichkeit der Zusammenarbeit ist die, dass ein Spieler die Aggression aller Gegner auf sich zieht, damit die anderen in Ruhe feuern können. Abgesehen davon gibt es in Primal Fears keine verbindenden Fähigkeiten, die den Koop-Multiplayer mit einer Teamwork-Komponente aufwerten würden. Hinzu kommt ein merkwürdiges Respawn-System, wenn ein Spieler stirbt.

Der Flammenwerfer in Primal Fears

Der Flammenwerfer

Die anderen Spieler können den Toten nicht wiederbeleben. Gestorbene Spieler werden automatisch wieder in das Spiel zurückgesetzt, wenn die anderen Spieler einen bestimmten Checkpoint erreichen. Das hat enormes Frustpotential, erreicht aber auch, dass sich Spieler tatsächlich um das Wohlergehen ihrer Freunde aktiv sorgen. Der alternative Spiel-Modus, die Arena-Levels, sind für ein schnelles Koop-Spiel unter Freunden insgesamt interessanter als der Story-Modus.

Zum Thema Checkpoints gibt es darüber hinaus noch etwas zu sagen: Primal Fears bietet innerhalb der Story keine Standard-Speicherfunktion. Gespeichert wird ausschließlich über Checkpoints. Diese liegen mitunter aber ziemlich weit auseinander. Besonders ärgerlich ist darüber hinaus, das der schwerste Abschnitt meistens direkt vor dem nächstfolgenden Checkpoint liegt. Wenn man dort stirbt, bedeutet das, man muss im Zweifel den ganzen Weg dorthin erneut zurücklegen. Wenn man während eines Levels das Spiel beendet, hat man beim nächsten Spiel-Start die Möglichkeit am letzten Checkpoint wieder einzusteigen.

Massenweise Gegner

Massenweise Gegner

Die Langzeitmotivation von Primal Fears ist verhältnismäßig begrenzt. Obwohl das Spiel verschiedene Möglichkeiten bietet die eigenen Waffen zu verbessern oder auch bessere Punktzahlen in bereits gespielten Levels zu erreichen, täuscht das nicht darüber hinweg, dass man im Grunde ständig dasselbe tut. Man geht in ein Gebiet, tötet Mutanten, geht in das nächste Gebiet, tötet Mutanten, gefolgt von einem weiteren Gebiet. So gesehen ist Primal Fears eher ein interessanter Titel für Nebenbei als eine Abendfüllende Langzeit-Beschäftigung.

Genre-Fazit

(Was ist das?)

Top-Down-Shooter: Primal Fears bietet zwei verschiedene Spiel-Modi. Die Story und die Arena. Die Arena ist im Grunde der klassische Top-Down-Shooter-Ansatz, wie beispielsweise aus Crimsonland bekannt. Man besteht in einer bestimmten Zeit gegen Mutanten, die in Wellen kommen. Die Munition ist begrenzt, es gibt Pick-Ups wie Medi-Kits oder Munitions-Kisten und es geht in erster Linie ums Überleben. Die Arena macht richtig viel Spaß und ist vor allem mit Freunden zusammen eine schöne Herausforderung.

Gesamtfazit

Primal Fears ist ein Titel mit Höhen und Tiefen. Die Atmosphäre und die technische Umsetzung sind gut gelungen. Als Top-Down-Shooter macht das Spiel Spaß und liefert darüber hinaus – mit sieben Levels und sechs Arenen – auch richtig viel Inhalt für das Geld. Allerdings hält sich die Langzeitmotivation einigermaßen in Grenzen, weshalb fraglich ist, ob wirklich alle Spieler den gesamten Content überhaupt zu Gesicht bekommen.

Waffen-Verbesserung in Primal Fears

Waffen-Verbesserung in Primal Fears

Alles in allem ist Primal Fears aber ein durchaus gelungener Top-Down-Shooter mit Mutanten. Wer Spaß an dem apokalyptischen Setting hat, eine Herausforderung und ein Spiel für Nebenbei sucht, wird mit Primal Fears seinen Spaß haben. Spieler mit Spaß an Titeln mit hoher Langzeitmotivation oder ausgefeiltem Koop-System, sollten sich jedoch woanders umsehen.

Weitere Informationen findet Ihr auf der offiziellen Webseite. Das hier ist die Entwickler-Seite von DNS Development. Primal Fears bei Steam, findet Ihr hier.

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