Aug
16
2013
Teaser Space Hulk

Space Hulk: Das PC-Spiel zum Brettspiel

Ursprünglich wurde Space Hulk gegen Anfang der Neunziger Jahre als Brettspiel entwickelt. Inzwischen haben sich mehrere Videospiel-Entwickler dem Thema angenommen und es als Videospiel portiert. Eines davon ist Space Hulk vom dänischen Indie-Team Full Control. Weitere Informationen zum Steam-Release, hier im Artikel.

Space Hulk kehrt auf den PC zurück

Die Idee hinter Space Hulk ist, dass eine Gruppe von Space Marines sich in einem riesigen Schrotthaufen befindet. Sprichwörtlich. Space Hulks sind gigantische Ansammlungen von Weltraumschrott, laut Warhammer-Wiki sogar so riesig, dass sie teilweise eine eigene Atmosphäre und Schwerkraft entwickeln.

Aber das ist nur eine Seite des Spiels. Denn die Space Marines haben auch eine finstere Gegenseite: Tyraniden in Form von Genestealern. Diese absonderlichen Wesen erinnern von der Optik her stark an Aliens aus dem gleichnamigen Film oder an Zerglinge aus der Starcraft-Franchise. Macht aber auch Sinn, denn man könnte durchaus ohne Übertreibung sagen, das Warhammer-40k-Universum hat einen gewissen Einfluss auf die Entstehung des Blizzard-Titels gehabt.

Runden-basiert zum Ziel

Das Spielgeschehen von Space Hulk läuft Runden-weise ab. Zunächst zieht der Space-Marine-Spieler, anschließend die Genestealer-Seite. In der Einzelspieler-Kampagne haben Spieler dabei die Kontrolle über die menschlichen Krieger des Imperiums. Die Genestealer hingegen werden vom Computer gesteuert.

Screenshot Space Hulk

Spielbeginn (Screenshot: Space Hulk // Full Control/Games Workshop)

Nachdem der Spieler festgelegt hat, in welcher Reihenfolge die eigenen Space Marines stehen sollen, beginnt das Spiel. Zum Bewegen der Spielfiguren stehen hierbei zwei unterschiedliche Punkte-Konten zur Verfügung. Der erste bezieht sich auf die einzelnen Spielfiguren. Jede hat vier Aktionen, nur für sich alleine. Darüber hinaus bekommt der Space-Marine-Spieler in Space Hulk zu Beginn jeder Runde sogenannte Commando Points.

Screenshot Space Hulk

Seargent Lorenzo (Screenshot: Space Hulk // Full Control/Games Workshop)

Diese können beliebig auf alle Space Marines aufgeteilt werden und lassen sich unter anderem zum Bewegen einsetzen. Jedes Feld kostet einen Punkt. Ist eine Tür im Weg, die geöffnet werden muss, kostet das Öffnen einen Punkt extra. Außer man hat einen bestimmten Marine mit einer bestimmten Waffe dabei. Der kann die Tür sogar kostenlos aufstemmen. Alternativ können andere Waffen auch während des Laufens abgefeuert werden, sodass man unter Umständen eine Tür auch kaputt schießen kann.

Space Marines gegen Genestealer

Insgesamt bietet Space Hulk eine große Auswahl an unterschiedlichen Charakteren und Bewaffnungen. Alle haben ihre ganz persönlichen Vorzüge und Nachteile und alle sind genau auf das Level, das gespielt werden soll, abgestimmt. So etwas wie eine Auswahl der Figuren oder eine Zusammenstellung einer eigenen Space-Marine-Squad, gibt es in Space Hulk nicht.

Screenshot Space Hulk

Das Librarium Das Librarium liefert wichtige Informationen zu allen Waffen, Fähigkeiten, Einheiten und mehr … (Screenshot: Space Hulk // Full Control/Games Workshop)

Dadurch ist das Spiel aber auch sehr ausgewogen, da sowohl Space Marines als auch Genestealer für gewöhnlich vergleichbare Sieg-Wahrscheinlichkeiten haben. Das ist auch wichtig, denn Space Hulk ist in erster Linie ein Spiel für zwei menschliche Teilnehmer. Hierfür bietet Space Hulk mehrere Mehrspieler-Modi.

So können sich Spieler beispielsweise zufällig mit anderen Spielern über einen Server-Browser verbinden lassen. Wer die zufällige Level-Auswahl aktiviert, wird dabei unter Umständen sogar in Level geworfen, die vorher noch nicht freigespielt waren. Wer jedoch ein bestimmtes Level spielen möchte, muss dieses erst im Einzelspieler-Bereich freischalten.

Der rasende Donner des Bolter-Feuers

Das Kampfprinzip entspricht ebenfalls exakt dem Vorbild. Space Marines haben Fernkampf-Fähigkeiten. Genestealer können lediglich im Nahkampf angreifen. Dafür haben die finsteren Außerirdischen einen Masse-Vorteil, da grundsätzlich pro Runde zwei bis sechs neue Kreaturen auf das Spielfeld kommen können.

Screenshot Space Hulk

Der Heavy Flamer in Aktion (Screenshot: Space Hulk // Full Control/Games Workshop)

Space Marines haben verschiedene Fähigkeiten, die sie einsetzen können. Genestealer sind dafür beweglicher und können sich weit schneller bewegen als der klassische Space Marine. Das sogar in mehreren Aspekten. So können Space Marines sich beispielsweise nur geradeaus oder, für die doppelte Anzahl von Aktionspunkten, schrittweise rückwärts bewegen. Space Marines die sich in Space Hulk drehen wollen, müssen darüber hinaus pro 90-Grad-Wendung einen Aktionspunkt bezahlen. Genestealer hingegen bekommen für jede Bewegung eine 90-Grad-Wendung gratis. Außerdem können sie sich für einen Aktionspunkt um ihre eigene Achse drehen.

Nicht ganz Bug-frei

Das waren jetzt viele Informationen zum grundsätzlichen Spielprinzip, die aber wichtig sind um überhaupt einen Eindruck vom Spielgeschehen zu bekommen. Insgesamt ist Space Hulk allerdings noch umfangreicher und bietet gerade bei den Space Marines verschiedene wichtige Fähigkeiten, die fein abgestimmt sind und taktisch fordernde Spiele garantieren.

Screenshot Space Hulk

Feuern im Lauf (Screenshot: Space Hulk // Full Control/Games Workshop)

Die Grundlage von Space Hulk ist also sehr stimmig. Leider kann das technische Drumherum nicht immer mit dieser hohen Qualität mithalten. Die einzelnen Spielabschnitte sind zwar atmosphärisch düster, entsprechen aber auch immer dem optisch gleichen Muster. Allerdings lässt sich das durchaus damit entschuldigen, dass man sich eben in einem zerstörten Abschnitt eines ehemaligen Raumschiffs, inmitten eines riesigen Schrottplatzes befindet.

Screenshot Space Hulk

Menü-Glicht (Screenshot: Space Hulk // Full Control/Games Workshop)

Hinzu kommen weitere technische Schnitzer. So werden mitunter Videos ohne Ton ausgegeben und das Spielmenü neigt dazu, Elemente aus vorherigen Fenstern nicht auszublenden, sodass sie im Hintergrund die Bedienung des vorderen Fensters beeinflussen. Ganz davon abgesehen, dass dort teilweise gleiche Farben für Hintergrund und Schrift genutzt werden, wodurch die Lesbarkeit stark leidet. Außerdem ist die Mehrspieler-Anbindung unnötig kompliziert.

So muss zunächst ein Account angelegt werden, obwohl theoretisch auch der Steam-Account nutzbar wäre. Grund hierfür ist allerdings, dass Space Hulk auch für mobile Geräte veröffentlicht werden soll und Spieler die Möglichkeit haben sollen auch gegen Spieler auf iOS-Geräten spielen zu können. Auf diese Weise lassen sich Freundeslisten anlegen, indem sich Spieler mit ihrem jeweiligen Space-Hulk-Account miteinander verbinden. Nervig ist in dem Zusammenhang allerdings, dass man zufällige Spieler, mit denen man vom System verbunden wurde, nicht ohne weiteres in seine Freundesliste aufnehmen kann.

Space Hulk als PC-Spiel im Jahr 2013

Trotz der genannten Negativ-Punkte überwiegt die Freude an Space Hulk. Das Spielprinzip ist großartig und bietet viele Stunden Spielspaß und dadurch, dass man alle Levels auch als Genestealer bestreiten kann, potentiell auch einen großen Wiederspielwert. Da das eigentliche Brettspiel seit Jahren immer ausverkauft und im Grunde kaum noch zu bekommen ist, bekommen Spieler mit der PC-Version von Space Hulk durchaus eine spannende Alternative.

Screenshot Space Hulk

Der Librarian (Screenshot: Space Hulk // Full Control/Games Workshop)

Wer jedoch hauptsächlich auf das Spielprinzip steht, könnte auch mit Alien Assault glücklich werden. Hierbei handelt es sich um ein kostenloses Spiel, das von den Entwicklern als Freeware angeboten wird. Hierbei verzichtet man allerdings auf das Warhammer-40K-Universum …

Weitere Informationen zu Space Hulk

Die offizielle Internetseite zum Runden-Taktik-Spiel findet Ihr hier. Die Übersicht zu Space Hulk auf Steam, ist hier.

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