Aug
19
2013
Teaser BemNG Drive Tutorial

BeamNG Drive: Einsteiger-Tutorial für den Editor

In diesem Artikel zeige ich euch, wie Ihr mehr Autos in BeamNG Drive nutzen könnt und welche Einstellungsmöglichkeiten der Editor bietet. Außerdem erfahrt Ihr, wie man die Leistungsfähigkeit der einzelnen Wagen über die .jbeam-Dateien verändert und sich Leistungs-Monster mit mehreren tausend PS bastelt, die über 400 km/h schnell fahren können und eine wahnsinnige Beschleunigung aus dem Stand besitzen.

Der Editor in BeamNG Drive

Zunächst einmal müsst Ihr die Darstellung auf den Fenster-Modus umstellen. Im Vollbild funktioniert der Editor nämlich nicht. Allerdings reagiert das Spiel von sich aus auf das Problem und gibt euch direkt Feedback, wenn Ihr versucht den Editor im Vollbild-Modus zu starten.

Sobald Ihr in BeamNG Drive eine Karte geladen habt und den Editor starten wollt, solltet Ihr die Physik pausieren. Wenn Ihr das nicht macht, werden alle neu erstellen Objekte direkt mit allem reagieren, mit dem sie im Spiel in Berührung kommen. Das kann bedeuten, dass ein neuer Wagen einfach nur bei einem bereits bestehenden Wagen eine Kollision auslöst. Das kann aber auch bedeuten, dass ein Wagen unkontrolliert glitcht und den gesamten Editor zerschießt.

Standardmäßig wird die Physik über die J-Taste oder alternativ über D-Pad rechts deaktiviert und wieder gestartet. Die Pause-Taste lässt sich übrigens auch gut direkt vor einem inszenierten Unfall einsetzen, um anschließend mit Alt+Pfeiltaste-Unten in die Slow-Motion-Geschwindigkeit zu wechseln. Mit Alt+Pfeiltaste-Oben wird die normale Geschwindigkeit wieder hergestellt.

Weitere Autos hinzufügen

Den Editor öffnet Ihr mit der F11-Taste. Anschließend erschlägt euch BeamNG Drive mit Einstellungsmöglichkeiten. Zum Glück öffnet sich jedoch auch ein kleines Übersichtsfenster, der “Scene Tree”, in dem Ihr zunächst auf den “Library”-Tab klickt. Im sich öffnenden Fenster wählt Ihr dann den Punkt Level und anschließend den BeamNG-Ordner aus. Anschließend klickt Ihr auf “BeamNG Vehicle”.

Screenshot BeamNG Drive

Fahrzeuge einfügen (Bild: BeamNG Drive)

Hier habt Ihr die Möglichkeit einen Wagen oder auch diverse Objekte zu erstellen. Es empfiehlt sich aussagekräftige Namen zu vergeben, die Ihr hinterher auch gut wiederfinden könnt. Eine Auflistung mit allen Objekten die Ihr erstellt habt, findet Ihr dann wiederum im “Scene Tree”, wenn Ihr ganz oben auf den “Scene”-Tab klickt.

Screenshot BeamNG Drive

Der Editor (Screenshot: BeamNG Drive)

Die erstellten Autos könnt Ihr dann auch direkt nach eigenen Wünschen in der Spielwelt verteilen. Hierfür wählt Ihr die “Move Selection” aus dem kleinen Menü auf der rechten Seite und das Auto aus, das Ihr verschieben wollt. Anschließend könnt Ihr das Auto über die Pfeile bewegen. Eine bessere Veranschaulichung und Optionen für die Pfeile seht Ihr im Video.

Auto-Werte verändern über die .jbeam-Datei

Vorneweg: Es gibt den sogenannten “DriveEditor”, entwickelt von einem Fan von BeamNG Drive. Ihr bekommt damit eine grafische Nutzeroberfläche für die Bearbeitung der .jbeam-Dateien und müsst diese nicht per Hand in einem Text-Editor bearbeiten. Ich würde euch allerdings die Einzel-Bearbeitung der Dateien empfehlen, statt sich auf eine Drittsoftware zu verlassen. Den Link zum kostenlosen Download des DriveEditors findet Ihr weiter unten, im letzten Abschnitt.

Alle Autos haben bestimmte Vorgaben, die BeamNG-drive in .jbeam-Dateien abspeichert. Diese findet Ihr, wenn Ihr den Spiele-Ordner öffnet, auf den “Vehicles”-Ordner klickt und das Fahrzeug heraussucht, das Ihr verändern wollt. Der Civetta Bolide verbirgt sich beispielsweise im Super-Ordner, der Kleinwagen Ibishu Covet ist im Hatch-Ordner zu finden. In diesem Tutorial nutzen wir die Gavril H-Serie, die Ihr im Van-Ordner findet.

Je nachdem welche Werte Ihr ändern wollt, benötigt Ihr unterschiedliche Dateien. Grundsätzlich empfiehlt es sich jedoch, von den Dateien zunächst Sicherheitskopien anzulegen um im Zweifel wieder den Ausgangszustand herstellen zu können. Außerdem sollte man beachten, dass ein Auto mit Hochleistungs-Antrieb gegebenenfalls auch eine bessere Bodenhaftung spendiert bekommen sollte. Vorausgesetzt, man möchte den Wagen hinterher auch bedienen können.

Bodenhaftung verbessern

Geöffnet werden die .jbeam-Dateien über einen einfachen Text-Editor. Beispielsweise mit Notepad++, das Ihr hier kostenlos herunterladen könnt. Zunächst verändern wir die Bodenhaftung, indem wir die Reifen-Dateien verändern. Im Beispiel nutze ich hierfür die Datei “van_wheels_R.jbeam” für die (rear) Hinter- und die Datei “van_wheels_F.jbeam” für die (front) Vorderreifen der Gavril H-Serie.

Hierbei interessiert uns in beiden Fällen eigentlich nur ein einzelner Wert, den Ihr im Bereich “//hubwheels” im dritten Unterpunkt “//tire options” findet. Hier sucht Ihr nach dem “frictionCoef”, der Standardmäßig auf 1.1 voreingestellt ist. Diesen Wert könnt Ihr im Grunde nach eigenen Vorstellungen erhöhen, allerdings gibt es eine Sache zu bedenken: Ihr benötigt einerseits einen hohen Koeffizienten, damit die Reifen nicht ständig durchdrehen. Ist der Wert allerdings zu hoch, bekommt Ihr keine Bremsspuren mehr auf dem Bildschirm angezeigt …

Screenshot BeamNG Drive

“FrictionCoef” (Bild: BeamNG Drive)

Das ist zwar nur ein optischer Wert, trägt aber durchaus zur Atmosphäre bei. Für den weiteren Verlauf habe ich den Wert in beiden Dateien, für Vorder- und Hinterreifen auf 10 gestellt. Keine durchdrehenden Reifen, aber auch keine Bremsspuren.

Geschwindigkeit erhöhen

Als Beispiel nutze ich im weiteren Verlauf die “van_engine_v8.jbeam”-Datei, die bei der Gavril H-Serie für den Antrieb sorgt. Hier suche ich mir zunächst den Bereich “enginetorque” und finde dort diese Einstellungen:

“enginetorque”:[
["rpm", "torque"]
[0, 0],
[500, 190],
[1000, 270],
[2000, 400],
[3000, 460],
[4000, 430],
[5000, 370],
[6000, 260],
],

Direkt darunter finde ich die engine-Einstellungen, mit der Funktion maxRPM und dem Wert 6000. Hier kann ich direkt die Drehzahl des Motors erhöhen und den Wert 6000 beispielsweise gegen 10000 austauschen. Achtet bei allen Einstellungen in den .jbeam-Dateien darauf, dass die eckigen Klammern und eventuelle Kommata gesetzt sind. Zwischen zwei Werten wird ebenfalls ein Komma und zusätzlich ein Leerzeichen eingegeben. Jetzt müsst Ihr nur noch den “enginetorque”-Abschnitt verändern, beispielsweise so:

“enginetorque”:[
["rpm", "torque"]
[0, 0],
[1000, 700],
[2000, 900],
[4000, 1000],
[6000, 1100],
[8000, 1400],
[9000, 1200],
[10000, 1100],
],

Screenshot BeamNG Drive

Tacho-Anzeige im Debug Mode (Bild: BeamNG Drive)

Mit diesen Einstellungen sind mit der Gavril H-Serie kontrollierbare 200 km/h bis 250 km/h möglich sowie eine Beschleunigung von 0 auf 100 in rund 4 Sekunden. Anders sieht es da mit dem Cargo-Aufsatz aus, der das Steuerungsverhalten und auch die Spitzengeschwindigkeit negativ beeinflusst. Wer mit diesen Einstellungen die H-Serie sogar nur als Chassis mit Rädern und Führerhaus nutzt, kann sogar auf über 500 km/h kommen. Vorausgesetzt die Reifen haben genug Bodenhaftung.

BeamNG Drive kann noch mehr!

Damit sind die Möglichkeiten noch längst nicht ausgereizt. Ihr könnt nach eigenen Vorstellungen weitere Einstellungen vornehmen und experimentieren. Schreibt doch in die Kommentare, was Ihr mit der BeamNG Drive-Engine an Verrücktheiten angestellt habt. Oder, wenn Ihr einen eigenen Youtube-Kanal besitzt, erstellt eine Video-Antwort auf das Tutorial-Video oben. Ich werde mir alle Video-Antworten anschauen und freischalten, sofern sie mir gefallen und ich denke, dass andere sie gerne sehen würden.

Weitere Informationen zu BeamNG Drive

Das BeamNG-Wiki enthält viele weitere Informationen und auch das Forum ist definitiv einen Besuch wert. Allerdings müsst Ihr euch dafür zunächst einen Account erstellen, um auch auf die interessanten Beiträge zugreifen zu können. Ein Nutzer im offiziellen Forum hat außerdem ein kleines Programm geschrieben, mit dem Ihr Werte in einer grafischen Übersicht bearbeiten könnt. Den Download-Link zum DriveEditor findet Ihr hier. Eine sehr interessante und anschauliche Lektüre im PDF-Format, zum Thema Drehmoment und Drehzahl, findet Ihr hier.

7 comments

    • Hast Du zufällig ein Notebook und auf der F11-Taste stehen mehrere Funktionen? In dem Fall musst Du wahrscheinlich die Fn-Taste drücken oder gedrückt halten, die Du für gewöhnlich links unten neben der Strg-Taste findet. Eine Standard-Windows-8-Funktion dürfte das nicht sein, eher eine Besonderheit von Deinem Gerät. Falls das nicht funktioniert haben sollte, kannst Dich ja nochmal melden.

      Edit: Alternativ kann es auch sein, dass die Fn-Taste “ge-locked” (?) ist. (Wie beim Caps-Lock, wenn die Tastatur nur noch Großbuchstaben schreibt.) In dem Fall drücke mal Fn und die NumLock-Taste, das müsste den key-lock aufheben. Die NumLock-Taste ist ist die Taste mit Num und dem Pfeil nach unten, rechts oben an Deiner Tastatur, direkt beim Numpad.

      Eventuell funktioniert das aber auch bei Deinem Notebook-Modell nicht: Such dann mal nach “disable fn-lock” gefolgt von der Bezeichnung Deines Notebooks.

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